Die Englische Upper Class der Nachkriegszeit achtete stets auf ein gepflegtes Äußeres mit Krawatte oder Fliege -...
Blog-Kategorien
Blog-Suche
Blog tags
Photo gallery
No featured images
Am 23. Februar ist es wieder soweit: Die Weiberfastnacht steht bevor und einige Krawatten werden den kommenden Donnerstag nicht überleben. Vielerorts – insbesondere im Rheinland und Westfalen – rücken die Damen mit Scheren bewaffnet an, um den Herren den Schlips zur stutzen. Doch was hat es mit dieser Tradition überhaupt auf sich?
Der letzte Donnerstag vor der Fastenzeit läutet die eigentlichen Fastnachts- bzw. Karnevalstage ein. So war es früher Brauch, dass am Donnerstag vor Aschermittwoch das letzte Mal geschlachtet werden durfte und die fettigen Fastnachtsküchlein gebacken wurden.
In manchen Regionen Deutschlands – vor allem im Süden – spricht man deshalb vom „fetter Donnerstag“ oder auch vom „schmutzigen/schmotzigen Donnerstag“ wobei sich das Wort „schmutzig“ bzw. „schmotzig“ auf das schwäbisch-alemannische Wort „Schmotz“ bezieht, dass „Fett“ bedeutet.
Seit 1824 hat sich jedoch vor allem im rheinländischen Raum die Bezeichnung „Weiberfastnacht“ oder „Weiberfasching“ durchgesetzt. Grund dafür waren einige Wäscherinnen aus dem Bonner Stadtteil Beuel, die sich zum „Alten Damenkomitee von 1824 e.V.“ zusammenschlossen, um am bisher rein männlichen Karneval teilzunehmen. Bis heute ist es Tradition, dass die Beueler Wäscheprinzessin mit einigen Damen das Rathaus stürmt, und symbolisch die Macht übernimmt, indem sie den Herren die Krawatten abschneidet.
Zwar ist die Weiberfastnacht kein offizieller Feiertag, aber im Rheinland wird vielerorts ab 11:11 Uhr gefeiert und die Arbeit ruhen gelassen. Dabei ist es Brauch, dass die Damen zur Schere greifen und die Krawatten der Herren – als Symbol der männlichen Macht – stutzen. Aber für den Verlust des Schlipses wird man(n) auch entschädigt: Wer einen gestutzten Binder zur Schau trägt, erhält zum Trost ein „Bützchen“ (Küsschen).
Rechtlich gesehen, ist das Abschneiden der Krawatte eine Eigentumsverletzung, sofern der Schlipsträger nicht vorher zugestimmt hat. Allerdings sollten Männer - insbesondere im Rheinland - bedenken, dass ein Einverständnis unterstellt werden könnte, wenn sie an Karnevalsfeiern teilnehmen und somit wissen sollten, dass dieser Brauch verbreitet ist.
Wer also zu dem bunten Treiben eingeladen ist oder weiß, dass es kommenden Donnerstag im Büro drunter und drüber geht, der sollte eher nicht zum besten Schlips greifen.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Layering Tipps für den Lagenlook
Fliege zum Anzug tragen - 101 Guide
Login to post comments
Latest comments